1) Was versteht man eigentlich unter „entschlacken“?
Die Vorstellung, im Körper (sei es in Organsystemen, Organen, Organteilen bis hinunter zu Zellen) würden sich Dinge “ablagern” ist durch nichts belegt, wir funktionieren ja nicht wie ein Koksofen! Was sich ablagert, uns beschwert und unsere Lebensqualität mitunter massiv einschränkt ist eine Summe von mehr oder weniger lieb gewordener Verhaltensstereotypien, vom Fast Food bis zum Hocken vor irgendwelchen Bildschirmen, vom Bewegungsmangel bis zum Glaserl zu viel......
2) Wer darf fasten, wer nicht - muss man für eine Heilfasten-Kur gänzlich gesund sein?
Fasten darf im Prinzip jeder, es kommt auf die Form der jeweiligen Enthaltsamkeit an, auf die Dauer und den Umfang, gesehen immer im Kontext mit der jeweiligen Person.... So gesehen kann auch ein “kranker” Mensch fasten.
3) Muss man sich auf eine Fastenkur vorbereiten (Ernährung, Bewegung etc.)?
Die Vorbereitung auf eine Fastenkur ist eine mentale! Enthaltsamkeit heißt ja Einschränkung, Verzicht, und da tut man gut daran, sich darauf vorzubereiten, sich darauf einzustellen. Heißt auch, sich ein Ziel zu setzen (das nicht immer mit Kilo auf der Waage zu messen sein muss) und es sich aufzuschreiben, ganz groß, um es nicht aus den Augen zu verlieren.
4) Welche bekannten Fastenmethoden gibt es überhaupt?
Früher waren religiöse Vorgaben bestimmend, wann und wie gefastet wurde, also etwa an allen Freitagen, in der Karwoche oder in der Adventszeit. In erster Linie ging es dabei um eine Besinnung auf geistliche bzw. religiöse Werte. Heute steht eher die positive Wirkung auf den Körper im Vordergrund, wenngleich die psychische Stärkung durchaus erwünscht ist. Man sucht das “Heil” im Fasten, in der Entsagung. Weniger ist also offensichtlich mehr!
5) Kann Heilfasten eine Übersäuerung des Körpers verursachen?
Die berühmte Übersäuerung verhindert im Organismus ein ausgeklügeltes System von Puffersystemen, welche den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht hält! Beim Fasten wird der Körper in mehrfacher Hinsicht gefordert, die Fastenbegleitung sollte darauf Bedacht nehmen, dass es eben zu keinen Mangelzuständen kommt (z.B durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr)
6) Müssen während einer Fastenkur Vitamin- oder Mineralstoffpräparate zugeführt werden?
Auch wenn der Nährstoffgehalt industriell hergestellter Nahrungsmittel durchaus in Frage gestellt werden kann, so gibt es doch, natürlich in Abhängigkeit von Art und Dauer des Fastens, keine Notwendigkeit, zusätzliche Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. Bei bestehendem Verdacht bringen Laborkontrollen Sicherheit!
7) Auf was sollte man nach dem Fasten in Bezug auf Ernährung achten – gibt es einen Jojo-Effekt?
Ernährung und Bewegung sind die Ur-Säulen des Menschseins! Bewegung war Voraussetzung für die Nahrungsbeschaffung, der ganze menschliche Organismus ist darauf ausgerichtet, aufgenommene Nahrungsmittel bestmöglich zu verwerten, eventuell auch auf die “hohe Kante“ ( = Speicherfett) zu legen. Fasten und Bewegung schließen sich keinesfalls aus, ja ergänzen sich, vor allem auch, was den mentalen Bereich betrifft. Art und Umfang sind durchaus individuell! Um ein Jo-Jo zu vermeiden heißt Fasten auch “Lernen”, nämlich wie man (siehe Pkt.1) Alltagsstrategien finden kann, die ein bewusstes Leben, bewusstes Umgehen mit sich selbst ermöglichen, und zwar auf lange Sicht!!!