Meist enthält das Thermalwasser aus der Tiefe viele Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Sulfate, Jod oder Kohlendioxid oder den nach faulen Eier müffelnden Schwefelwasserstoff. Dieses angereicherte Heilwasser ist bei genügend hohen Konzentrationen gesundheitsfördernd und hilft bei diversen Erkrankungen. Das ist medizinisch bewiesen. Kohlensäure steigert etwa die Durchblutung, Schwefelbäder lindern Hautprobleme oder Rheuma - anerkannt ist die Wirkung von Thermalbädern mit hohem Schwefelanteil auch bei Neurodermitis wie auch bei Schuppenflechte oder Akne. Sulfatwasser tut vor allem den Organen im Oberbauch und den Harnwegen gut.
Aktuelle Studien belegen auch eine stressmindernde Eigenschaft von Thermalwasser. So führt bereits ein ca. 25-minütiges Bad zu einer deutlichen Senkung des Kortisol-Gehalts im Speichel. Kortisol ist ein Stresshormon mit negativer Wirkung. Auch der Schwefelgehalt hat positive Auswirkungen. Schwefelwasser wirkt gegen freie Radikale und vermindert gesundheitsschädliches Cholesterin im Blut. (Quelle: Studie aus 2011, die vom Landesklinikum St. Pölten gemeinsam mit der medizinischen Universität Graz im steirischen Thermenland durchgeführt wurde.)
2.1) Kuren im Thermalbad
In ausgedehnten Kuraufenthalten wird das Heilwasser gezielt für therapeutische Zwecke eingesetzt. Ob durch Bäder, Trinkkuren oder Inhalation des mineralstoffreichen Wassers, seine volle Wirkung kann entfaltet werden und dabei helfen, je nach Schwerpunkt, Beschwerden im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat, Durchblutungsstörungen sowie Haut-, Herz- und Kreislauferkrankungen zu lindern.
Interessant: Auch solche Badekuren gab es schon in der Römischen Antike – mit recht modernen Parallelen. So spottete der römische Dichter Martial über Kurschatten und untreue Ehefrauen. Sein Schriftsteller-Kollege Seneca beschwerte sich über Lärm.
2.2) Thermalwasser trinken
Trinkkuren mit Thermalwasser werden häufig zur Unterstützung bei verschiedenen Gesundheitsproblemen eingesetzt – in seltenen Fällen auch als Inhalationskuren. Solche Trinkkuren wirken sich oft positiv und reinigend auf die Schleimhäute im Verdauungstrakt aus – und können somit Linderung bei Magen-Darm-Erkrankungen bewirken. Aber auch bei Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes können solche Kuren hilfreich sein. Einige Thermen haben sich auf dieses Thema spezialisiert und bieten solche Trinkkuren – oft auch in Zusammenhang mit Heilfasten.
2.3) Thermalwasser Nebenwirkung
Es gibt medizinische Indikationen, bei denen man vor dem Baden im Thermalwasser mit seinem Arzt sprechen sollte. Hierzu gehören zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Venenentzündungen, Erkrankungen der Nieren oder der Leber sowie einige chronische Krankheiten. In seltenen Fällen kann Thermalwasser auch mikrobielle Kontaminationen aufweisen, die zu Infektionen führen können. Dies ist jedoch bei gut gewarteten Einrichtungen äußerst selten.Es muss an dieser Stelle noch angemerkt werden, dass eventuelle Nebenwirkungen auch von der Art des Thermalwassers abhängen. So haben
Solebäder praktisch keine Nebenwirkungen. Auch stark Co2-haltiges Wasser gilt als gut verträglich.
Thermalwasser mit hohem Schwefelanteil hingegen kann beispielsweise zu Hautausschlägen oder Kreislaufproblemen führen – besonders Kleinkinder und Babys sollten hier aufpassen! Auch der Mythos, dass
radonhaltiges Thermalwasser krebserregend sei, konnte bis dato nicht medizinisch nachgewiesen werden.
2.4) Thermalwasser Schwangerschaft
Wir haben mit dem Wiener Gynäkologen Dr. Ronaghi gesprochen und das Thema Thermalwasser Schwangerschaft im Zuge unseres Blogartikels
Therme und Schwangerschaft detailliert beleuchtet. Darin befinden sich wichtige Tipps und Empfehlungen, die beim Thermenbesuch als Schwangere zu beachten sind.
2.5) Thermalwasser Baby
Auch zum Themengebiet „Thermalwasser Baby“ gibt es vertiefende Infos von der renommierten Kinderärztin Dr. Czernin in unserem informativen Blogbeitrag
Therme mit Baby!