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Sauna Arten und ihre Wirkung

AKTUALISIERT AM: 15. November 2023 | Text: Johannes Wouk
Römer, Finnen, Russen, Türken und sogar die Iren haben in den tausenden Jahren seit Erfindung des Feuers ganz unterschiedliche Arten des Schwitzens für sich entdeckt und eine Unzahl von Sauna-Arten und Aufgüssen erfunden.
  1. Saunaarten Wirkung - wie wirkt eine Saua?
  2. Welche Saunaarten gibt es?
  3. Welche Dampfbäder gibt es?
  4. Welche Aufgussarten gibt es?

Damit ihr bei der gewaltigen Auswahl an entspannenden Sauna-Arten nicht den Überblick verliert, haben wir Thermenchecker euch hier mal die wichtigsten zusammengestellt.

1) Wie wirken die verschiedenen Saunatypen?

Ganz allgemein kann man sagen, dass Saunieren in jeglicher Form, zahlreiche positive Effekte auf Körper und Geist hat. Es hilft, Erkältungen vorzubeugen, die Atemwege zu klären, den Körper zu entspannen und zu entgiften, die Durchblutung und den Kreislauf zu fördern sowie die Haut zu reinigen. Darüber hinaus trägt es zur Lösung lästiger Verspannungen bei. Mehr dazu findet ihr in unserem Artikel Sauna und Gesundheit. Darüber hinaus haben wir die besten Saunaregeln + Sauna Knigge für ein gesundes und reibungsloses Schwitzerlebnis für euch aufbereitet.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Saunagruppen:
  • Dampfbäder mit hoher und
  • klassische Saunen mit geringer Luftfeuchtigkeit. 
Finnische Sauna | klassische Sauna
Das Synonym für die Sauna schlechthin: die finnische Sauna bzw. klassische Sauna

2) Welche Saunaarten gibt es?

Beginnen wir zuerst mir den eher trockenen Saunen.

Die klassische Sauna oder finnische Sauna

Diese kommt uns in den Sinn, wenn wir das Wort „Sauna“ hören. Den Ursprung hat sie, wie der Name schon vermuten lässt, in Finnland. Ein gänzlich mit Holz ausgekleideter Raum mit Holzbänken in verschiedenen Höhen und einem Steinofen, der für Hitze sorgt. Auf diesen Saunaofen werden auch die Aufgüsse gegossen, die einem der Saunameister dann mit dem Handtuch oder ähnlichem Gerät zu wirbelt. Ölzusätze im Aufgusswasser sind eher unüblich, dafür werden darin aber oft Birkenzweige (finnisch: Vasta, russisch: Wenik) eingeweicht, die auch zum leichten Abschlagen der Haut verwendet werden können.
Das leichte Abschlagen der Haut mit den Birkenzweigen fördert die Durchblutung
Die Temperatur liegt in finnischen Saunen meist zwischen 80 und 100 °C, die Luftfeuchtigkeit zwischen 10 und 30 % (so wird die Hitze erträglich). Die Sauna hat aber auch verschieden heiße Zonen, so liegt die Temperatur im Bereich des Bodens meist um die 40 °C, während sie im Deckenbereich durchaus 100 °C betragen kann. 

Die Finnische Sauna fördert die Entschlackung und stärkt den Körper durch die Beanspruchung des Herzkreislaufsystems. Dennoch ist Vorsicht geboten, insbesondere bei bestehenden Erkrankungen – in solchen Fällen ist es ratsam, vor dem Saunabesuch Rücksprache mit dem Hausarzt zu halten. Nähere Infos zu Erkältungskrankheiten gibt's in unserem Artikel "Sauna bei Erkältung", wo wir mit Dr. Neumann die wichtigsten Do's und Dont's erörtert haben. Die finnische Sauna gibt es wiederum in verschiedenen Varianten:
Die finnische Sauna, der Klassiker und den Saunen

SAUNA-TIPP

Bevor du in die Sauna gehst, ist es wichtig, ausreichend zu trinken, um deinen Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Achte darauf, vorher zu duschen und entferne jeglichen Schmuck, um ein angenehmes Saunaerlebnis zu gewährleisten.
Die Biosauna oder Sanarium
Wer es nicht ganz so heiß mag wie die coolen Finnen, der wird sich wahrscheinlich in einer Biosauna, auch Sanarium genannt, wohlfühlen. Dieses feuchte Warmluftbad ist mit 50 bis 60 °C deutlich kühler als die klassische Sauna und daher auch für Anfänger gut geeignet. In der Regel gibt es hier keinen Aufguss und man kann sich auch etwas länger in der Biosauna aufhalten. Jedenfalls nichts für Finnen aber besonders geeignet für Menschen, die empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren oder unter Bluthochdruck leiden.

Die Infrarotsauna oder Infrarotkabine
In der Infrarotsauna fühlen sich auch Neulinge oder Menschen mit Kreislaufproblemen wohl. Denn hier werden bereits bei deutlich niedrigeren Temperaturen (40 bis 60°C) ähnliche Effekte wie in der klassischen, finnischen Sauna erzielt. Kreislauf und Immunsystem werden gestärkt, die Haut besser durchblutet und sogar die Nieren entlastet. 

Im Gegensatz zur klassischen Sauna wird in einer Infrarotkabine nicht die umgebende Luft erwärmt, sondern es entsteht sogenannte Tiefenwärme im Körper selbst, dank der Infrarotstrahlung. Diese dringt tief ins Gewebe ein und kann Muskelverspannungen lösen und Entspannung fördern. Man schwitzt nicht so stark wie beim üblichen Saunagang und kann dadurch länger in der Infrarotsauna verweilen und muss sich danach nicht abkühlen. Den Flüssigkeitsverlust sollte man aber trotzdem ausgleichen!

Aber genug von den saunawütigen Finnen, setzen wir unsere Reise durch die Welt der Saunen weiter südlich fort und schauen mal, was die Thermen-Junkies schlechthin, die Römer, in dieser Richtung unternommen haben.
In der Infrarotsauna entsteht Tiefenwärme im Körper selbst, dank Infrarotstrahlung.

3) Welche Dampfbäder gibt es?

Das Caldarium oder römisches Dampfbad

Die guten alten Römer liebten bekanntlich ihre Thermen und dort besonders das obligatorische Dampfbad oder Caldarium. Wie der Name schon sagt, herrscht hier eine Luftfeuchtigkeit um die 100 %, dafür sind die Temperaturen zwischen 40 und 50 °C noch relativ moderat. Der Fokus bei diesem klassischen Dampfbad liegt auf der Verwendung von ätherischen Ölen, die aus verschiedenen Pflanzen, Wurzeln und Stoffen aus der Natur gewonnen werden. Das wirkt besonders wohltuend auf die Lunge, den Rachenraum und die Bronchien, was es vor allem bei Menschen mit Atemwegserkrankungen beliebt macht. Aber auch für den Saunagang im Wellnessurlaub ist das römische Dampfbad wärmstens zu empfehlen. Denn hier öffnen sich durch die hohe Luftfeuchtigkeit auch die Poren der Haut.


Was ohne Ruhepausen geschieht, ist nicht von Dauer!
Ovid
Das Tepidarium
Wessen Kreislauf die trockene Hitze der finnischen Sauna und die feuchte Schwüle des Caldariums nicht verträgt, der ist im Tepidarium gut aufgehoben. Ebenfalls aus römischer Zeit überliefert, handelt es sich dabei um einen Wärmeraum, dessen Temperatur knapp über der Körpertemperatur bei 38 bis 40 °C liegt. Dort lässt es sich auch durchaus länger aushalten als in den anderen Saunen, die man nur für 15-20 Minuten besuchen sollte.

Der Hamam
Aus der Türkei kommt der Hamam, ein Dampfbad mit mehreren Räumen, die sich durch Temperaturunterschiede voneinander abgrenzen. Im ersten Raum herrscht meist eine Temperatur um die 50 °C, im zweiten kann man sich dann bei ca. 40 °C erholen, sich im dritten massieren lassen und im vierten Raum Kalt-Warm-Aufgüsse durchführen. Das Hamam dient somit nicht nur der physischen Reinigung, sondern auch der mentalen Entspannung und wird in vielen Kulturen als Ort der Erholung geschätzt.

Das Banja
Die russische Version des römischen Dampfbades, die für ihre intensiven Hitze- und Abkühlungsphasen bekannt ist. Die Temperaturen betragen durchschnittlich 40 bis 45 °C und die Luftfeuchtigkeit weist 100% auf. Der Aufguss erfolgt mit einem Sud aus Wasser und aromatischen Zusätzen wie Kräutern. Nach dem Schwitzen folgt ein Abkühlungsritual, oft mit einem Sprung in kaltes Wasser oder einem Aufenthalt an der frischen Luft. Dieser Wechsel zwischen Hitze und Kälte soll die Durchblutung fördern und das Immunsystem stärken. Neben dem Schwitzraum gibt es meist einen Wasch- und einen Ruheraum. Um die Blutzirkulation anzuregen, kann man sich mit Birkenzweigen leicht abschlagen. Besondere Spezialität in der russischen Sauna: Der Bieraufguss.

Irisches Dampfbad
Das Irische Dampfbad ähnelt der Banja und ist ein Wärmebad mit verschiedenen aufeinanderfolgenden Kammern. Bei moderaten Temperaturen von etwa 50 – 55 °C erleben Saunagänger hier die wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung der Wärme. Im Gegensatz zur Banja bildet sich im Irischen Dampfbad aufgrund einer Einrichtung für Frischluftzufuhr kein dichter Dampf. Bier gibt es hier keines …

Viele weitere Saunen unterscheiden sich nach Themen, Beleuchtungseffekten oder nach bestimmten Saunaregeln. So kann man sich zum Beispiel mit der ganzen Familie in die Textilsauna begeben und dabei die Badebekleidung anbehalten (mehr dazu in unserem Artikel Kindersauna) oder Event-Saunen mit Diskolicht besuchen. Den größten Unterschied macht aber meistens die Art des Aufgusses. Daher haben wir auch die hier mal zusammengestellt.
Das Dampfbad - weniger Temperatur, dafür extrem hohe Luftfeuchtigkeit

4) Welche Aufgussarten gibt es?

Zunächst mal kurz erklärt, was so ein Aufguss überhaupt bringt: Wir wissen ja, dass sich die Körpertemperatur normalerweise recht gut über die Haut regeln lässt. Wird es uns zu heiß, dann verdunsten wir einfach Schweiß auf der Haut und werden so die überschüssige Wärme los. Genau das verhindern aber Aufgüsse, denn durch die dabei entstehenden Dampfwolken bilden sich Wasserdampftropfen auf der Haut, die damit keine Chance mehr hat, ihr übliches Ding durchzuziehen. 

Da wir keinen Schweiß bilden können, können wir auch keine Hitze abführen und so ist unser Herz-Kreislauf-System einfach stärker gefordert. Der Saunaaufguss intensiviert also den Saunaeffekt und ist oft auch der Höhepunkt des Saunabesuchs.

Ein besonderes Highlight beim Saunaaufguss sind die ätherische Öle, die dem Aufgusswasser beigemengt werden. Zum Beispiel Öle von
  • Fichte
  • Eukalyptus
  • Latschenkiefer
  • Zitrusfrüchten
  • Menthol
  • Minze
  • usw.
Es gibt aber auch noch speziellere Formen des Aufgusses:
  • Bieraufguss: Es riecht angenehm nach frisch gebackenem Brot. Oft wird dazu auch ein wenig (!) Bier getrunken.
  • Fruchtaufguss: Während dem Aufguss wird Obst (manchmal auch gefrorenes) als Erfrischung verteilt. 
  • Salzaufguss: Hier wird mit Salzwasser aufgegossen, was vor allem auf Pollenallergiker und Asthmatiker positiv wirkt. 
  • Honigaufguss: Man reibt sich am ganzen Körper mit Honig ein. Durch die Wärme wird dieser flüssig, duftet und zieht gut in die Haut ein, was reinigend und pflegend wirkt.
  • Eis- und Schneeaufguss: Das Aufgusswasser wird mit Eis oder Schnee vermischt, um den Effekt so zu verstärken, da es so länger und gleichmäßiger verdampft.
  • Erlebnisaufguss: Hier ist erlaubt, was Spaß macht. Witze, Musik, Obst, Getränke und sogar verkleidete Saunameister, die kleine Geschichten erzählen sollen schon vorgekommen sein.
Saunaaufgüsse sind das absolute Highlight jedes Saunaganges
Die Vorteile eines Saunaaufgusses im Überblick
Ein Saunaaufguss, auch als Aufgusszeremonie bekannt, bietet eine Reihe von gesundheitlichen und entspannenden Vorteilen. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:
  1. Erhöhte Luftfeuchtigkeit: Der Aufguss erhöht die Luftfeuchtigkeit in der Sauna, was zu einem angenehmeren und weniger trockenen Saunaklima führt. Dies kann besonders für Menschen mit empfindlichen Atemwegen vorteilhaft sein.
  2. Intensivierung der Hitze: Der Zusatz von Wasser auf die heißen Saunasteine erzeugt Dampf und intensiviert vorübergehend die Hitze in der Sauna. Dies verstärkt den Saunaeffekt und fördert verstärktes Schwitzen.
  3. Aromatherapie: Oft werden ätherische Öle oder spezielle Aufgussmittel verwendet, um angenehme Düfte in der Sauna zu verbreiten. Dies trägt zu einer entspannenden Atmosphäre bei und bietet auch aromatherapeutische Vorteile.
  4. Hautreinigung: Durch das verstärkte Schwitzen während eines Aufgusses werden die Poren der Haut geöffnet. Dies kann dazu beitragen, die Haut zu reinigen und abgestorbene Hautzellen zu entfernen.
  5. Entspannung und Stressabbau: Die Kombination aus Hitze, Dampf und angenehmen Düften trägt dazu bei, Stress abzubauen und eine tiefe Entspannung zu fördern. Dies kann positive Auswirkungen auf’s allgemeine Wohlbefinden zur Folge haben.
  6. Verbesserte Durchblutung: Die Wärme und der Wechsel zwischen Hitze und Kälte während eines Aufgusses können die Durchblutung fördern, was wiederum positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System haben kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass individuelle Vorlieben für Saunaaufgüsse variieren können. Einige mögen es lieber intensiver, während andere sanftere Aufgüsse bevorzugen. Es wird empfohlen, sich nach dem eigenen Wohlbefinden zu richten und auf den eigenen Körper zu hören!
Der Aufguss - für viele das Highlight beim Saunagang
Credits:
Titelfoto Sauna: 123rf.com/profile_anitasstudio
Finnische Sauna: 123rf.com/profile_boggy22
Dampfbad: 123rf.com/profile_ideastudios
Aufguss: 123rf.com/profile_milanmarkovic
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Über den Autor
Johannes Wouk
Johannes Ist ein echter Thermen-Newcomer und geht für thermencheck.com auf Erkundungstour in der großen, weiten Wellness-Welt. Wenn er nicht gerade im Thermalwasser plantscht, entspannt sich Johannes bei einer ausgedehnten Mountainbike-Tour oder einem guten Essen mit einem noch besseren Glas Wein. www.wouk.at
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