Newsletter anmelden/registrieren bewerten
//

Babyschwimmen - die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema

AKTUALISIERT AM: 26. November 2019 | Text: Sarah Kessel
Wir alle kennen sie - die Fotos von tauchenden, schwimmenden Babys und ihren glücklichen, stolzen Eltern. Babyschwimmen liegt im Trend! Doch ab wann darf ich mit meinem Baby in die Therme oder in ein Hallenbad und was gilt es zu bedenken? Wir haben dem erfahren Kinderarzt Dr. Martin Kuttnig und Prim. Dr. Anna Maria Cavini die wichtigsten Fragen zum Thema Babyschwimmen gestellt.
  1. Babyschwimmen ab wann?
  2. Babyschwimmen was beachten – wann nicht Babyschwimmen?
  3. Atemschutzreflex Baby – wie lange bleibt dieser erhalten?
  4. Ist Babyschwimmen positiv für Motorik & Entwicklung?
  5. Die besten Tipps für’s Babyschwimmen
  6. Was kostet Babyschwimmen?
  7. Kurzportrait Prim. Dr. Anna Maria Cavini
  8. Kurzportrait Dr. Martin Kuttnig

1.) Ab welchem Alter können Sie Babyschwimmen empfehlen?

“Prinzipiell ab 3 Monaten”, so Dr. Cavini - ab 3 Monaten werden auch in Thermen und Hallenbädern Babyschwimmkurse angeboten. “Für Frühgeborene entsprechend später” gibt Dr. Kuttnig zu bedenken. Das Baby sollte jedenfalls schon kräftig genug sein, um sein Köpfchen selbstständig halten zu können.

Im Zweifelsfall lieber nochmal den behandelnden Kinderarzt aufsuchen und den Schwimmkurs besprechen - so könnt ihr sorgenfrei und entspannt gemeinsam mit eurem Liebling das neue Element Wasser kennenlernen.

Wie lange sollten Schwimmkurse mit Babys besucht werden?

Viele Eltern besuchen einen Babyschwimmkurs und freuen sich über diese großartige Erfahrung. In der Regel umfasst ein Kurs 10 Einheiten. Danach ist das Baby mit dem Wasser vertraut und Eltern haben sichere Griffe und Techniken erlernt um mit dem Zwerg sorgenfrei Spaß am Schwimmen zu haben.

Anschließend können weiterführende Kurse besucht werden - jeweils dem Alter der Kinder entsprechend. Ab etwa 4 Jahren sind die jungen Wasserliebhaber dann bereit, um richtig schwimmen zu lernen. Informiert euch einfach vor Ort bei den SchwimmtrainerInnen über das Angebot!
Mama mit Baby beim Babyschwimmen
Babyschwimmen festigt die Beziehung und das stärkt Vertrauen

2.) Was spricht entschieden gegen Babyschwimmen?

Natürlich muss euer Schatz gesund, also infektfrei sein! Hier sind vor allem ansteckende (Virus)Infektionen, Magen-Darm-Erkrankungen und natürlich Fieber gemeint. Prim. Cavini rät hier “mindestens 3 Tage nach dem Infekt die Anstrengung im Wasser zu meiden” Außerdem solltet ihr auf das Schwimmen verzichten, wenn euer Baby kürzlich eine Impfung erhalten hat! 

Dr. Kuttnig gibt auch zu bedenken, “dass Hauterkrankungen wie Neurodermitis durch Chlorwasser negativ beeinflusst werden.” Die Neurodermitis Expertin Cavini hat unterschiedliche Erfahrungen gemacht:  “je nach persönlicher Reaktion des Babys, bei manchen wirkt das Chlor verschlechternd auf die Neurodermitis, bei manchen nicht. Prinzipiell gilt bei Neurodermitis: vor dem Schwimmen mit einer Fettcreme eincremen, danach rasch abduschen und die Haut nochmals mit einer geeigneten Creme pflegen.” So schützt ihr die empfindliche Babyhaut vor dem Austrocknen. 

Sollte die Neurodermitis gerade “blühen”, so muss der Babyschwimmkurs unterbrochen werden, denn: “niemals mit entzündetem Ekzem ins Schwimmbad”, warnt Dr. Cavini.

Eine Dusche nach dem Aufenthalt im (Chlor-)Wasser mit anschließender Pflege ist übrigens für alle Babys ein Must! 

Was das Thema Ohrenentzündung betrifft, so können die Ohren des Babys einfach trocken geföhnt werden bevor man das Bad wieder verlässt. Achtet auf die Temperatur und den Abstand zu Babys Köpfchen!

Eine weitere Sorge in den Köpfen junger Eltern ist das Thema Asthma. Man liest von erhöhtem Risiko aufgrund der Chemikalien im Wasser und in der Luft des Hallenbades/der Therme. Vor allem wenn ein oder beide Elternteile bereits an Asthma leiden. Hier können wir Entwarnung geben! Dr. Kuttnig sagt hierzu ganz entschieden: “Nein, es besteht sicher kein erhöhtes Risiko an Asthma zu erkranken!”


Wie lange darf das Baby im Wasser bleiben?

Eine ganz klare Antwort gibt es hier nicht. Allerdings sollte eine Schwimmeinheit mit den Kleinsten 30 Minuten nicht überschreiten. Lieber mehrere, dafür kürzere Badezeiten planen! Sollte euer Baby sich offenbar unwohl fühlen oder unruhig werden, dann bedeutet das: raus aus dem Wasser! Weitere Anzeichen sind bläulich verfärbte Lippen und blasse Fingernägel, so Dr. Kuttnig.

Ihr kennt euer Baby am besten! Achtet darauf, dass sich euer Schatz wohlfühlt und zwingt euch zu nichts - Freude und Spaß sollten an erster Stelle stehen!

3.) Wie lange haben Babys den Atemschutzreflex? Wie gefährlich kann es sein, ein Baby zu tauchen wenn es diesen Reflex nicht mehr hat?

Bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander. Grund dafür ist, dass der Atemschutzreflex unterschiedlich lange erhalten bleibt. Manche Babys haben ihn bis zu einem Jahr, andere nur etwa 4 Monate. “In der Regel bis zum 6. Lebensmonat. Im Anschluss dann können sie aber genauso erlernen, den Mund beim Tauchen zu schließen.”, so die passionierte Kinderärztin.

Wie funktioniert dieser Reflex? Sobald das Baby untertaucht, verschließt sich der Kehlkopf. Der Tauchreflex verhindert also, dass Wasser eingeatmet wird und in die Lungen gelangt, erklärt Dr. Kuttnig. Trotzdem kann es passieren, dass beim Babyschwimmen reichlich Wasser geschluckt wird. Beobachtet euren Schatz bei den ersten Tauchversuchen! Solltet ihr unsicher sein, wendet euch an den Schwimmtrainer und besprecht eure Sorgen!

Natürlich ist jedes Baby anders! Während einige das Tauchen sichtbar genießen, fühlen sich andere gar nicht wohl dabei - zwingt euch und euren Liebsten nichts auf! Das Tauchen sollte keine Priorität haben! Nur wenn sich Eltern und Babys im Wasser wohl fühlen wird das Babyschwimmen zu einem positiven Erlebnis!
Baby unter Wasser beim Tauchen
Jeder kennt diese wunderbaren Bilder von tauchenden Babys. Dennoch ist hier Vorsicht geboten!

4.) Hat Babyschwimmen tatsächlich positive Auswirkungen auf die Motorik und Entwicklung der Kinder?

Unsere beiden Experten sind sich einig: JA! Dr. Kuttnig erwähnt hier das Sammeln neuer Eindrücke im Medium Wasser und das frühzeitige Erlernen des Umgangs mit Wasser. Außerdem ergeben sich aus den verschiedenen Hautreizen im Wasser völlig neue Erfahrungen für das Baby. Und nicht zu vergessen: die Eltern-Kind-Beziehung wird durch den intensiven Hautkontakt im Wasser gestärkt! 

Dr. Cavini ist sich sicher: “Jegliche Form von Bewegungsförderung fördert auch die motorische Entwicklung.” Deshalb werden auch im kokon Bad Erlach Schwimmkurse für alle Altersgruppen angeboten!

An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass laut Dr. Martin Kuttnig “der Aufenthalt im Wasser auch für behinderte Kinder sehr vorteilhaft ist”!

5.) Ihre persönlichen Tipps für den Besuch eines Babyschwimmkurses?

Dr. Cavini gibt uns folgenden Rat mit ins Schwimmbad: “Es sollten zertifizierte Trainer unterrichten, es sollte dem Baby und den Eltern Spaß machen und man sollte sich niemals zu etwas zwingen, das dem einzelnen keinen Spaß macht wie Tauchen oder ins Wasser springen.” 

Dr. Kuttnig lässt uns nochmal an das Wichtigste denken: Die Schwimmeinheiten sollten zwischen den Mahlzeiten stattfinden damit das Baby weder hungrig, noch zu satt ist! Versucht ein Becken auszuwählen, dass nicht überfüllt ist um unnötigen Stress zu vermeiden und bleibt nicht länger als 30 Minuten im Wasser! Spielt gemeinsam mit eurem Baby im Wasser - am besten mit einem vertrauten Wasserspielzeug, das ihr selbst mitgebracht habt! Und zu guter Letzt: die Bewegung im warmen Wasser und all die neuen Eindrücke machen Babys schnell müde! 

Was muss in die Badetasche:

Um den Aufenthalt in der Therme/im Hallenbad möglichst stressfrei zu genießen, ist gute Vorbereitung das beste Mittel! 

Das muss in die Badetasche:
  • Handtücher/Bademäntel, Badebekleidung 
  • rutschfeste Schuhe 
  • Schwimmwindeln, normale Windeln und Feuchttücher
  • Fläschchen, Brei, ausreichend Wasser (schwimmen macht durstig!)
  • für stillende Mamis: ein kuscheliges Tuch um diskret stillen zu können
  • Babyöl/Babycreme - bei Neurodermitis eine geeignete Fettcreme
  • Das Lieblingsspielzeug des Babys - im besten Fall Wasserspielzeug
  • Gute Laune und viel Freude

6.) Babyschwimmen Kosten

Eine Frage bleibt aber offen - was kostet Babyschwimmen? Wir haben recherchiert!

Ein Babyschwimmkurs besteht meistens aus 10 Einheiten die wiederum zwischen 30 und 60 Minuten lang sein können. So ein Kurs kostet in Österreich und Deutschland zwischen 60 und 200 Euro. Häufig wird eine kostenlose Schnupperstunde angeboten (vorher anmelden!). Zu bedenken ist natürlich, dass der Eintritt für die Begleitpersonen nicht immer inkludiert ist! Wenn ihr euch für eine Therme entschieden habt, wird der Tarif ein anderer sein als in einem Hallenbad - in einigen Betrieben werden Stundenkarten angeboten oder es gibt eigene Tarife für Begleitpersonen! Ihr müsst mit zusätzlichen Eintrittspreisen von ca 5 bis 20 Euro rechnen. 

PS Einige Kurse beinhalten auch einen Fototermin - so könnt ihr vielleicht auch schon bald ein sensationelles Foto von eurem schwimmenden/tauchenden Baby bewundern.

Mehr Infos gefällig? Wir haben mit der renommierten Kinderärztin Dr. Czernin gesprochen und die besten Tipps und Ratschläge rund ums Thema Therme mit Baby übersichtlich aufbereitet. Vielleicht auch interessant: Kindersauna – ab wann dürfen Kinder in die Sauna und was gilt es dabei zu beachten? Für euch alle, die ihr noch in freudiger Erwartung seid, gibt’s viel wissenswertes zu den Themen Schwanger in die Therme sowie Massage in der Schwangerschaft. Viel Spaß beim Lesen! 

7.) Kurzportrait Prim. Dr. Anna Maria Cavini

Ärztliche Leitung kokon Bad Erlach
  • Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde
  • ÖÄK Diplom für Notfallmedizin
  • Psychosoziale Medizin
  • Psychosomatische Medizin 
  • Psychotherapeutische Medizin 
  • Adipositas Trainer 
  • Neurodermitistrainerin
Weitere Informationen findet ihr unter www.kokon.rehab
Prim. Dr. Anna Maria Cavini
Prim. Dr. Anna Maria Cavini

8.) Kurzportrait Dr. Martin Kuttnig

Dr. Martin Kuttnig betreut bereits seit 1991 junge PatientInnen in seiner Klagenfurter Ordination.

Schwerpunkte in seiner Praxis sind:
  • Neugeborenenmedizin
  • Atemwegserkrankungen und Allergologie bei Prof. Zach,
  • Endokrinologie und Wachstumsstörungen bei Prof. Borkenstein
  • Kardiologie bei Prof. Beitzke
  • Spezialkurse für Hauterkrankungen (im besonderen Neurodermitis) bei Prof. Höger aus Hamburg
Weitere Informationen findet ihr auf www.dr-kuttnig.at
Kinderarzt Dr. Kuttnig
Kinderarzt Dr. Martin Kuttnig
Fotocredits:
Titelfoto: 123rf.com/profile_famveldman
Junge Mutter mit Baby im Schwimmbad: 123rf.com/profile_famveldman
Atemschutzreflex - tauchen: 123rf.com/profile_dmosreg
Na? Lust auf Wellness bekommen?
Dann check dir jetzt eine Wellness-Oase auf thermencheck.com und hol dir deine WellCard, gültig in mehr als 500 Wellnessbetrieben!
WellCard online kaufen
Über den Autor
Sarah Kessel
Die passionierte Mutter mit Hang zum geschriebenen Wort ist schon länger auf den Geschmack von Wellness gekommen. Kein Wunder, denn mit zwei Kid’s am Start braucht es manchmal eine entspannte Auszeit – gern auch mit der ganzen Family! 
AktuellesFamilieGesundheit
Ähnliche Blogbeiträge
Wellness entdecken
Die schönsten Thermen & Wellnesshotels
für Urlaub, Erholung und Entspannung
Urlaub
Tagesaufenthalt
Schließen