Jeder Österreicher kennt die Therme Loipersdorf. Aber nicht jeder kennt
auch die Thermenhotels rund um die größte Therme Österreichs. Eines davon ist
das Thermenhotel Stoiser, welches bereits in dritter Generation geführt wird
und die eine oder andere Überraschung zu bieten hat. Aber dazu später.
Das Motto und Konzept des Hotels
ist auf die „Stoiser Moments“ aufgebaut. Und der erste „Stoiser Moment“ hat
nicht lange auf sich warten lassen. Gleich bei dem wirklich herzlichen Empfang
an der Rezeption wurden mir die „Stoiser Tagesthemen“ überreicht. Quasi die
tägliche hauseigene Zeitung, welche neben dem heutigen Sportprogramm, der
Frühstücksempfehlung, den Mondkalender und den Wetteraussichten sogar den
Spruch des Tages umfasst.
Im Thermenhotel Stoiser dürfen
auch eure vierbeinigen Fellnasen mit auf Wellnessurlaub. Es gibt im Erdgeschoss
Zimmer mit eigenem Garten, Napf, Hundedecke und sogar Begrüßungsleckerlies -
damit auch eure kleinen Freunde voll auf ihre Kosten kommen und euch beim
Entspannen unterstützen können.
Für uns Urlauber wurden voriges Jahr 44 der insgesamt 135 Zimmer neu renoviert. Ich durfte im Doppelzimmer Thermenseite nächtigen. Der Ausblick vom Zimmer hat bereits bei meiner Ankunft Lust auf Therme gemacht. Die Zimmer und das Hotel sind sehr heimelig und man fühlt sich einfach wohl. Umso weniger überrascht war ich, als Patrick Stoiser, der Sohn des Geschäftsführers, mir im Gespräch erzählt hat, dass vor allem auch bei den Zimmern auf Regionalität geachtet wurde.
Hier noch ein kleiner Überblick
über die zahlreichen Zimmer:
Thermen-Suite: Here comes
the sun! - Ein moderner Petrol- und Grau-Stil, wo der Balkon die Morgensonne
direkt ins Zimmer holt und euch den perfekten Blick auf die Therme Loipersdorf
gibt.
Doppelzimmer Design: In
diesem Zimmer habt ihr die Wahl: Entweder geht’s hell und schlicht-elegant zu,
oder ihr entscheidet euch für coole Petroltöne mit einem dunklen Touch.
Doppelzimmer Standard: Hier
regiert der Klassiker: warme Vollholzmöbel, satte Farben und eine Prise
Retro-Chic. Der Balkon zeigt zur Westseite, damit ihr die Nachmittagssonne in
voller Pracht genießen könnt – perfekt zum Faulenzen!
Stoiser Suite: Familienurlaub
deluxe! Hier hat jeder genug Platz, um sich auch mal zurückzuziehen. Zwei
Schlafzimmer, zwei Badezimmer und zwei Balkone – für den Familienfrieden ist
gesorgt!
Falco Suite: Hier wohnt
ein Stück österreichische Musikgeschichte! Johann Hölzel, besser bekannt als
Falco, hat viele Jahre in diesem Zimmer residiert, weswegen die Suite ihm
gewidmet ist. Es ist clever aufgeteilt, für alle, die es im Urlaub gern
„gemeinsam und doch getrennt“ haben – ideal für kleine Gruppen oder Familien.
Was ich aber wirklich
faszinierend am Thermenhotel Stoiser gefunden habe, ist die Geschichte dahinter,
die mir Patrick Stoiser mit einem merkbaren Glänzen in den Augen erzählte.
Alles begann mit einem Zufall und
einer Ölbohrung! 1972 bohrte man in der Region nämlich eigentlich nach Erdöl,
aber anstatt schwarzes Gold sprudelte eine heiße Thermalquelle aus der Erde.
Die Politiker vor Ort hatten sofort eine Idee: „Da bauen wir eine Therme drum
herum!“ Und so kamen Franz und Gertraud Stoiser, die Großeltern von Patrick ins
Spiel.
Franz Stoiser (vom Beruf
Fliesenleger- und Hafnermeister) war bei Investitionen immer schon sehr
risikobereit und seine Getraud wollte immer eine Frühstückspension. So entstand
1978 die Idee ein Hotel direkt an der Therme zu bauen. 1981 öffnete das
Thermenhotel Stoiser seine Türen, nur um zwei Jahre später ein Feuer in der
Therme Loipersdorf miterleben zu müssen.
Sohn Gerald übernahm, baute das
Hotel stetig aus und brachte es mit seiner Frau Stefanie auf Erfolgskurs. Heute
steht schon die dritte Generation bereit: Patrick Stoiser und seine Frau Isabella.
Das
Thermenhotel Stoiser ist in Bad Loipersdorf das einzige Hotel mit einem
hauseigenen Wellnessbereich, der 3500 m2 groß ist und 5 Saunen mit
Himalaya-Salz Tepidarien, 2 Becken und 3 Pools beinhaltet. Außerdem genießen
Gäste hier den Vorteil, dass sie die Therme Loipersdorf einfach per Gang vom
Hotel aus erreichen.
Wenn ihr das Thermenhotel Stoiser
besucht ist es fast schon Pflicht auch mindestens einmal der Hotelbar einem
Besuch abzustatten – oder zumindest dem Barchef Wolfgang. Mir hat nicht nur das ruhige und dunkle
Ambiente gefallen, sondern auch die Geschichte hinter dem eigens kreierten
„Stoiser Gin“ beeindruckt.
Was ich nicht unerwähnt lassen
möchte, sind die Mitarbeiter und wie mit den Mitarbeitern umgegangen wird. Direkt
vor dem Restaurant zieren Fotos von jedem und jeder einzelnen MitarbeiterIn
eine große Wand. Diese sind es nämlich, die für die speziellen „Stoiser
Moments“ schlussendlich zuständig sind und zu denen man als Gast sehr schnell
eine Bindung aufbaut. Alleine die langjährigste Mitarbeiterin Margarete, die
seit 1985 im Hotel tätig ist, habe ich einzig auf der Etage vermisst.
Und so wie man in den Wald
schreit kommt es bekanntlich wieder zurück. Denn es ist nicht
selbstverständlich, dass die eigenen Mitarbeiter von sich aus für das Hotel jeden
Tag ihren privaten Honig zum Verzehr beim Frühstück mitbringen oder sich in
ihrer Freizeit ein eigenes Getränk für das Hotel einfallen lassen. Man muss
wirklich kein großer Menschenkenner zu sein, um zu sehen, dass sich die
Mitarbeiter hier richtig wohlfühlen.
Mein Aufenthalt im Thermenhotel
Stoiser? Einfach ein Traum! Ich sage euch, hier wird Wellness auf ein ganz
neues Level gehoben. Die Highlights? Normalerweise würde ich jetzt den Gin, das
großzügige Wellnessreich oder das schöne thermenbezogene Zimmer mit
hervorragender Aussicht positiv hervorheben. Doch, wie man vielleicht schon
beim Lesen gemerkt hat, war ich diesmal wirklich von den subjektiven Sachen
beeindruckt. Der Umgang zwischen Gast und Mitarbeiter und die
Stoiser-Entstehungsgeschichte haben mich wirklich bewegt. Würde ich das
Thermenhotel Stoiser nochmal besuchen? Ich glaube ihr kennt meine Antwort.
Und als wäre das nicht schon
genug Verwöhnung, kam dann noch mein persönlicher Check-Out-Hack: Die WellCard!
Einfach online aufgeladen (erst in der Früh kurz vorm Check-Out, aber das muss
ja keiner wissen) und schon gab’s noch 10 % Bonus obendrauf.