Für die letztlich schlechte Bewertung würde ich gerne etwas weiter ausholen.
Ich beginne mit den positiven Dingen, die leider nicht sehr viele sind. Das ganze Konzept "Tropical Islands" ist einzigartig und von der Idee her durchaus interessant. Ein "Tropenparadies" inmitten eines alten Zeppelin Hangars zu bauen und einem das Gefühl vermitteln zu wollen, man wäre tatsächlich auf einer Insel, ist durchaus ein solides Konzept. Leider kommt es insgesamt nicht so rüber wie man es aus den Prospekten kennt.
Beginnen wir mit der Ankunft: 1 von 5 Sternen. Der Weg dorthin ist nicht sonderlich gut ausgeschrieben, auch deutet Nichts auf dem Weg darauf hin, bald anzukommen. Der Parkplatz ist nicht gut ausgeschildert, also fährt man erstmal in den kostenpflichtigen Bereich, lässt das Auto stehen und geht hinein. Angekommen, sieht man eine Ansammlung von Menschen, die gerne einchecken würden, allerdings gibt es nur einen Schalter. Ich selbst war schlau genug, online einzuchecken, aber auch hier ist dank der schlechten Ausschilderung nicht klar, ob dafür lediglich der Automat ausreicht, oder doch ein Besuch bei einem weiteren Schalter notwendig ist. Gut dass ein Mitarbeiter gestresst an uns vorbeiläuft, den man fragen kann. Hilfreich wie er ist, sagt er man solle den Automaten benutzen, das ginge ganz einfach und auch schneller. Gesagt, getan, Automat duchgeklickt, QR-Code der Email gescannt, muss man auf einen Mitarbeiter warten der einem das bestätigt. Als nächstes werden einem falsche Informationen bezüglich der Armbänder gegeben und es wird einem angeraten sich trotzdem noch einen Zimmerschlüssel beim Schalter - erneut lange Warteschlange - zu holen. Leider sprechen die Angestellten hier weder gutes Deutsch noch Englisch. Self Checkin Fehlanzeige. Nachdem man sich den Schlüssel geholt hat, soll man zum Infoschalter gehen (direkt daneben) um nach dem Weg zum Zimmer zu fragen. Voll bepackt muss man also nochmal warten, damit einem gesagt wird, dass das Zimmer am anderen Ende des Hangars ist. Mit Kinderwagen und Koffern war das ein ewig langer Weg bei Tropentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit, nur um dann festzustellen, dass man Treppen hoch muss, um Treppen wieder abzusteigen und nur einen funktionierenden Lift vorzufinden, der permanent besetzt ist. Zu diesem Zeitpunkt stellten wir fest, dass es einen weiteren Eingang gibt, der direkt beim Lift wäre, die Parkplätze bei diesem Eingang sind allerdings nur für 30 min. limitiert. Zum anliefern des Gepäcks hätte es gereicht. Angekommen im Zimmer, stellt man fest dass man gar keinen Schlüssel benötigt hätte, die Zimmer sperren mit dem Armband. Hier mehr als einen Punkt zu geben wäre eindeutig zu gut benotet.
Aufenthalt: Wie erwähnt, sind die Übernachtungsräume im "Ohana" nicht barrierefrei erreichbar. Von 3 möglichen Liften funktionierte während des gesamten Aufenthalts nur ein einziger. Familien die schon länger in der Therme waren, berichteten uns, dass nie mehr als ein Lift funktionierte. Wo es Abendessen und Frühstück gibt, musste man sich irgendwie selbst zusammenreimen, es gibt de facto keine Angestellten die man fragen könnte, da die meisten entweder kein Deutsch sprechen, nur rudimentär englisch verstehen, oder per se einfach nicht anwesend sind. Somit war der erste Abend eher eine kleine Odyssee. Als wir das Restaurant für die Halbpension gefunden hatten, sagte man uns man müsse zunächst Gutscheinkarten von der Information holen, bevor man die Halbpension nutzen könnte. Also wieder retour zur Information, erneut ewig anstehen und sich Gutscheinkarten fürs Abendessen holen. Und nun kommt der eigentliche Witz: mit den Gutscheinen geht man ins Sawadee, wo man den Gutschein gegen ein gelbes Armband tauscht (warum auch immer). Hierfür ist eine Kaution von 5€ fällig, bei 4 Karten also 20€, welche vom Armband abgebucht werden. Damit darf man am Buffet teilnehmen, Getränke extra zu zahlen. Auch hier sprechen die Angestellten zwar perfektes Farsi, nur leider kaum Deutsch und wieder nur sehr rudimentär Englisch. Nach dem Essen gibt man die Armbänder zurück, wobei einem erzählt wird, dass es egal sei, wenn ein anderes Familienmitglied sein Armband hinhalten würde, da dies ja am Ende der Rechnung eh zusammengerechnet würde. Dies stimmte natürlich nicht, dazu aber später mehr. Warum man nun jetzt ein gelbes Armband tragen muss wurde mir in den 3 Tagen nicht wirklich klar. Zum Essen selbst komm ich noch. Das Frühstück findet zwar auch im "Sawadee" statt, allerdings wird den "Ohana" Besuchern Frühstück auch im Ohana angeboten. Die Stoßzeiten werden groß ausgeschildert, doch wer außerhalb dieser Zeiten essen geht bekommt halt ein leeres Buffet. Beim Frühstück selbst ist alles eher chaotisch und hektisch, Sachen werden nicht nachgefüllt, Tische nicht gereinigt, das Personal ist extrem unfreundlich und Saft-/Wasserspender gibt es nur einen einzigen. Erneut immer lange Warteschlangen. Somit auch hier nur 1 von 5 Sternen möglich.
Zimmer: die Zimmer sind ausreichend groß, allerdings gibt es nur 1 Klopapierrolle für das Familienzimmer mit 5 Personen. Der Boden war sehr staubig, an der Klobürste klebten noch Stuhlreste von den Vorbesuchern. Das Zimmer wurde während des gesamten Aufenthalts trotz täglicher Nachfrage (3-5x pro Tag) nie gereinigt. Keine neuen Handtücher, kein Aufbetten, Mülleimer quollen über, kein Auffüllen des Klopapiers. Auch als ich einen Mitarbeiter am Flur direkt vor dem Zimmer ansprach, konnte dieser kein Deutsch und mir lediglich mit "nicht mein Zimmer" antworten. Er wüsste auch nicht ob jemand anderes käme um das Zimmer zu putzen. Ein weiterer Mitarbeiter mit etwas besseren Deutschkenntnissen, versicherte mir er würde seinem Kollegen sagen er solle bei uns auch aufräumen. Leider ist dies nie passiert. Auch an der Information bzw. am Check-in Schalter wurde mir mehrfach zugesichert, dass jemand geschickt würde, nur leider kam nie jemand. Mit 2 Babies und Jugendlichen wurde der Windeleimer immer voller, das Klopapier immer knapper und der Boden immer sandiger, zumal draußen ja der Strand war. Somit auch für das Zimmer nur 1 von 5 Sternen.
Essen: An allen 3 Abenden gab es immer dasselbe Buffet, mit nur wenigen Ausnahmen. Meist nur ein Gericht neu. Die Auswahl insgesamt sehr gering, das Essen geschmacklich alles andere als eine Wohltat. Ungewürzt oder überwürzt, mangelte es hauptsächlich an Hygiene. Zu wenige Mitarbeiter, zu selten wieder aufgefüllt. Deutschkenntnisse bei den Mitarbeitern eher eine Seltenheit. Die Kellen wurden teilweise von den Gästen mit abgeschleckten Fingern ausgekratzt, manche griffen vor den Augen der "Köche" mit bloßen Händen in den Salat oder in die Entenkeulen, das Buttermesser wurde abgeschleckt und zurückgesteckt, das Abendessen war somit sehr unappetitlich. Ich beobachtete auch wie ein Gast an der Puddingtheke nach dem Milchreis fragte (dieser war bei den Kindergerichten) und wurde sehr unfreundlich auf den Griesbrei verwiesen. Als dieser dem "Koch" erläuterte, dass es sich um Griesbrei handelte, meinte dieser nur sehr pampig dass es doch "scheißegal" sei, Griesbrei sei doch auch Reis. Ich erklärte dann dem anderen Gast wo er den Milchreis finden würde, woraufhin der "Koch" mich dann mit unverständlichem Kauderwelsch beschimpfte. Generell wurde auf Nachfragen, ob es denn das eine oder andere Gericht noch gäbe, sehr pampig und genervt reagiert. Man solle doch nicht so blöd fragen wenn die Schale leer sei. Das ganze wohlgemerkt lange vor Ende (ca. 1,5h) der Buffetzeiten. Auch beim Frühstücksbuffet wurden Sachen nicht nachgefüllt, außer man fragte danach (Bsp. Milch, Nusscreme, Müsli). Manchmal kam auch nur "Siehste doch, ist leer". Auch hier kann ich nicht mehr als einen Stern geben.
Service: Abgesehen vom unfreundlichem Personal, welches zum Teil weder Deutsch noch Englisch versteht, ist alles in dem Laden nochmals extra zu bezahlen. Bei tropischer Luftfeuchtigkeit und Wärme ist trotz hohen Flüssigkeitsverlust, das Mitbringen eigener Speisen und Getränke untersagt. Dennoch muss man sogar für Wasser zumindest 3,75€ pro 0,5l Zahlen. Säfte 4,90€ usw. Generell ist alles extra zu zahlen. Sei es Billiard, Tischtennis, Autocart, usw. Die Ballonfahrt würd ich ja noch verstehen, auch wenn ich 49€ etwas übertrieben finde. Auch hier erschließt sich mir nicht die Logik. Man zahlt 49€ für den Ballon, 6€ für einen Erwachsenen und 3€ für ein Kind. Also ohne Personen 49€? Die ganzen Jahrmarkt Attraktionen wie Bällewerfen kosten auch extra, 3€ pro Wurf. Ein Schild verrät einem auch gleich dass der Ring für den Ball nicht der Norm entspricht. Sprich: "Wir sagen euch gleich dass ihr hier abgezogen werdet" Zumindest ist man dann selbst schuld. Also alles extra und viel zu teuer: 1 von 5 Sterne.
Therme: Die Saunalandschaft ist eher mickrig. Es werden auch hier Liegen besetzt, die Saunen sind überfüllt und von Entspannung weit weg. Wasserbrunnen gibt es nicht, man muss auch hier alles extra zahlen. Die Wasserbecken im Schwimmbereich sind immer voller Menschen, alle Liegen sind bereits in der Früh besetzt und auch bis zum Abend ständig belegt. Zählt man aber mal durch, fällt einem auf, dass viel weniger Menschen in den Becken oder auf den Rutschen sind, als Liegen besetzt sind. Deutsche Kultur hier auf weiter Flur: Liegen besetzen auch wenn man sie nicht braucht, am Besten schon ab 6 Uhr morgens. Die Rettungsschwimmer sind auch kaum anwesend. Leider auch hier nur 1 von 5 Sternen
Abrechnung: Bezahlt wird an den Automaten, nur leider fällt einem schnell auf, dass die Rechnung nicht stimmt. Man zahlt also und wartet wieder an der Information, wo einem schließlich gesagt wird, man müsse auf den Herren mit dem weißen Hemd warten, da dieser für Beschwerden zuständig sei. Erneut in sehr unfreundlichem Ton. Auch hier nur 1 von 5 Sternen.
Würde ich es weiterempfehlen, NEIN